Gesunde Ernährung und gesunde Lebensmittel sind heute weitverbreitete Begriffe. Viele Besucher unserer Finca oder Gesprächspartner streben eine gesunde Ernährung an und kaufen ihre Produkte oft im sehr teueren Biobereich. Dabei liegen Sinn und Unsinn oft dicht beeinander und erfordern genaueres Hinsehen.
Ein Biosiegel oder Ökozertifikat reicht schon lange nicht mehr um gesunde Lebensmittel zu indentifizieren. Zu oft werden Pestizide aus der konventionellen Landwirtschaft vom Wind auf die ökologische Landwirtschaft übertragen oder mit abfließendem Wasser weitergespült.
So gehen immer wieder Meldungen durch die Presse, dass z.B. in Südamerika oder auch in Spanien ökologisch produziertes Obst mit Insektiziden stark belasteten Pappkisten transportiert wird. Die Belastung der mit Insektiziden behandelten Pappkisten ist oft so hoch, dass sich diese wiederum im Transportgut finden lassen.
Auch gilt Obst und Gemüse aus der Türkei, Chile, Thailand und Amerika oft als bedenklich.
Bild: Gemüse frisch aus dem Garten – angebaut nach ökologischen Grundsätzen
Ökologische Landwirtschaft auf Teneriffa ist ein interessantes Thema. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie man sich über den ökologischen Anbau von Obst und Gemüse auf der Insel informieren kann. Zum Beispiel:
- Man kann eine Bio-Finca besuchen, die nach ökologischen Grundsätzen und Nachhaltigkeit bewirtschaftet wird. Dort kann man die Vielfalt der Früchte und Pflanzen kennenlernen, die in den verschiedenen Klimazonen Teneriffas gedeihen. Einige Bio-Fincas bieten auch Unterkünfte für Urlauber oder Volontäre an, die sich an der Permakultur oder dem Foodforest beteiligen wollen. Ein Beispiel für eine solche Finca ist die Finca la Castaña im Orotavatal.
- Man kann einen Bauernmarkt besuchen, der meist am Wochenende in fast jedem größeren Ort stattfindet. Dort kann man frisches Obst und Gemüse von lokalen Kleinbauern kaufen, die oft auch Bio-Produkte anbieten. Allerdings sollte man sich bewusst sein, dass nicht alle Bauern ökologisch arbeiten und dass es keine Qualitätskontrollen gibt. Man sollte also immer nachfragen, wie die Produkte angebaut wurden und ob sie gespritzt wurden oder nicht.
- Man kann sich im Supermarkt nach Bio-Produkten umsehen, die meist mit einem Siegel gekennzeichnet sind. Allerdings sollte man auch hier vorsichtig sein, denn nicht alle Supermärkte haben das gleiche Konzept. Einige kaufen nur von regionalen Großhändlern, die wiederum teils international, teils von regionalen Höfen kaufen. Andere kaufen nur von Großhändlern, die international einkaufen, ohne Rücksicht auf die Qualität. Es gibt aber auch Supermärkte, die eine strenge Laborkontrolle der gelieferten Chargen durchführen und nur Bio-Produkte verkaufen.
Ökologisches Obst und Gemüse vom Erzeuger
Wo kaufe ich gesunde Lebensmittel auf Teneriffa? Nach ökologischen Grundsätzen angebautes Obst und Gemüse auf Teneriffa findet man z.B. auf Bauernmärkten und auch Fincas. Man sollte dabei aber grundsätzlich beachten, dass auf den Kanaren klimatisch bedingt in der konventionellen Landwirtschaft relativ viel Insektizide gespritzt werden. Wer wirklich gesunde Lebensmittel auf Teneriffa kaufen möchte, orientiert sich am besten auf den Bauernmärkten nach dem Biosiegel der Kanaren. Oder kauft direkt das Biogemüse auf Höfen, die nach ökologischen Grundsätzen arbeiten.
Gemüse direkt von der Finca einkaufen bietet auch den Vorteil, dass es meist wirklich erntefrisch ist. Direkt nach der Ernte verlieren die meisten Gemüse z.B. Salat rund 25% des Vitamin C Gehaltes pro Tag! Wird also z.B. ein Salat am Tag 1 geerntet und am Tag 2 auf dem Markt verkauft, um am Tag 3-4 konsumiert zu werden, liegt der Vitamin C Gehalt gegenüber dem erntefrischen Salat zwischen 25 und 0%. Es ist also Ratsam auf Teneriffa Gemüse frisch vom Erzeuger zu kaufen.
Vegane Lebensmittel auf den Kanaren
Gesunde Lebensmittel auf den Kanaren oder wo bekommt man gesunde Lebensmittel auf Teneriffa? Gesund leben auf Teneriffa. Nun, die Philosophie über gesunde Lebensmittel ist umfangreich und reicht von ökologisch produzierten Lebensmitteln über vegetarisch, vegan bis hin zu Rohkost oder vegan produziertem Obst und Gemüse. Denn nicht jedes Obst und Gemüse wurde vegan produziert, sondern u.U. mit Schlachtabfällen aus der konventionellen Landwirtschaft. Ob dieses deswegen „ungesund“ ist, darüber wollen wir uns jedoch an anderer Stelle auf dieser Seite Gedanken machen.
Die Canarios betrachten Gofio als eines der gesündesten Lebensmittel.
Das Superfood der Kanaren: Gofio
Was ist Gofio überhaupt? Gofio ist nicht nur der kanarische Mehl-Ersatz zum Kochen und Backen. Nein, Gofio kann viel mehr.
Gofio ist eine Art kanarisches „Mehl“. Allerdings wird das vorgekeimte Getreide zunächst über offenem Feuer scharf geröstet. Erst dann wird es gemahlen. In der Hauptsache wird Mais verwendet, wobei es auch aus Gerste, Roggen, Kichererbsen etc. bestehen kann und auch Mischungen möglich und beliebt sind. Das Kornmehl hat dadurch ein leicht rauchiges Aroma, kann sowohl zu Süßspeisen (Gofio-Mousse, Gofio-Kuchen, Gofio-Kekse oder Brei), als auch zu herzhaften Gerichten (der Eintopf „Puchero“, Brot, Saucen) verarbeitet werden.
Canarios essen Gofio so oft es geht und in allen Variationen: zum Frühstück als Michbrei, als Snack mit Honig oder Frischkäse verknetet, zum Abendessen zur warmen Speise verarbeitet. Oft als Powersnack auch nur in den Kaffee eingerührt. An Rezepten fehlt es den Canarios nicht – schließlich ist Gofio ihr ältestes überliefertes Nahrungsmittel.
Aber wie gesund ist Gofio?
Da Gofio aus gerösteten Körnern besteht, enthält es in der Regel keine Konservierungs- oder Farbstoffe. Dafür aber reichlich B-Vitamine, Proteine, Mineralien und Ballaststoffe.
Eine Studie der Universität Las Palmas zeigt auf, dass Gofio lebensverlängernd wirkt. Menschen, die seit mindestens 40 Jahren regelmäßig Gofio gegessen haben, sind körperlich leistungsfähiger und haben ein geringeres Risiko für Herzerkrankungen.
Wie kann es sein, dass Gofio-Mehl so gesund ist? Bei dem typischen Produktionsprozess (s.o.) bleibt der Großteil der Getreidenährstoffe erhalten. So sind aus Gofio hergestellte Produkt die gesündere Alternative zu üblichen Backwaren, wie etwa mit Weißmehl gebackene Brötchen.