Die Legende von der Regenbogenbrücke
Diesseits des Himmels beginnt eine Brücke, die die Regenbogen-Brücke genannt wird. Wenn ein Tier stirbt, das ganz besonders eng mit einem Menschen im Diesseits verbunden war, dann betritt es diese in allen Farben leuchtende Regenbogen-Brücke – und findet im Jenseits sein Paradies: Wiesen und Hügel und Täler und Wälder -für jeden unserer geliebten Freunde findet sich die richtige Umgebung, und sie laufen und spielen miteinander unbeschwert. Es gibt Futter, Wasser und Sonnenschein reichlich, und unsere Freunde fühlen sich warm und geborgen. Alle Tiere, die alt und krank die Erde verließen, bekommen ihre Jugend und ihre Gesundheit zurück, die verletzten oder verstümmelten Tiere werden wieder stark und heil – so, wie wir sie in unserer Erinnerung an die vergangenen glücklichen Tage in unserem Herzen bewahrt haben.
Die Tiere sind glücklich und zufrieden – mit Ausnahme einer „Kleinigkeit“: Jeder von ihnen vermisst jemanden – einen Menschen, den er zurücklassen musste. Und so spielen und toben sie Tag für Tag miteinander – bis plötzlich einer von ihnen innehält und den Blick in die Ferne richtet.
Seine glänzenden Augen werden wachsam, der Körper beginnt zu beben. Dann löst er sich plötzlich von der Gruppe, fliegt über das grüne Gras, wird schneller und schneller. Er hat DICH entdeckt, und wenn ihr euch trefft, feiert ihr ein glückliches Wiedersehen und wisst, dass nichts mehr euch wieder trennen kann. Glücklich küsst ihr euch, du streichelst wieder und wieder den liebgewordenen Kopf, schaust tief in diese Augen, die so lange von deinem Leben getrennt, aber nie aus deinem Herzen verschwunden waren. Und dann überquert ihr gemeinsam die Regenbogen-Brücke…
Autor unbekannt aus dem Amerikanischen © für diese deutsche Übersetzung: Herbert E. A. Bangen
Bacardi | 19.08.2004 – 18.04.2018
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Letzte Bitte eines Hundes
Bin ich einst verbraucht, gebrechlich und schwach,
Und quälendes Leiden hält mich wach.
Was Du dann tun musst, das tue nun ganz allein,
die letzte Schlacht wird verloren und gewonnen sein.
Dass Du nun sehr traurig bist, verstehe ich wohl,
jedoch deine Kraft nun nicht zögern soll.
An diesem Tage, mehr als jemals geschehen,
muss unsere Freundschaft nun dass schwerste bestehen.
Wir lebten in Jahren voll Leben, Freude und Glück,
doch hier und jetzt, gibt es kein Zurück.
Du möchtest doch nicht, das ich leide dabei,
Drum gib meinen Körper nun bitte jetzt frei.
Begleite mich hin, wohin ich nun gehen muss
Und bitte bleib bei mir, bis zum harten Schluss.
Halte mich fest und rede mir zu,
bis meine Augen sich schließen und ich komme zur Ruh.
Mit der Zeit, da wirst du es wissen,
es war Deine Liebe, die du mir erwiesen.
Mein Vertrautes wedeln, ein letztes mal,
Du hast mich befreit, von Schmerz und Qual.
Und gräme dich nicht, wenn Du es einst bist,
der Herr über diese Entscheidung, welche der Tod ist.
Wir waren beide in Liebe innig vereint,
ich möchte nicht, das Dein Herz um mich weint.
Dein Leben geht weiter, von nun an ohne mich,
Doch ich bin bei dir, ich vergesse dich nicht.
Verfasser unbekannt
Eigentlich wollten wir nur Welpen gucken, weil ein Hund in der Familie doch schön wäre. Dann stießen wir auf eine ganz liebe Familie mit einer ganz lieben Schäferhündin, die sich rührend um eine riesen Schar von Welpen kümmerte. So kamen wir zu dir.
Du warst ein typischer Papahund, du bist mit mir morgens aufgestanden, den ganzen Tag bei mir im Büro oder unterwegs gewesen, abends ins Bett gegangen, warst mit im Urlaub, auf Geschäftsreisen und vieles mehr. Du hast mein Leben verändert. Raus aus Anzügen, rein in Abenteuerklamotten. Aber du warst auch gefährlich. Nach den ersten Trainerstunden sagte der Trainer wir sollten dich wieder weggeben, in erfahrende Hände. Du wärst der eine unter 1000, aber kein Familienhund. Du zeigtest nicht nur einmal, dass du ernst machen kannst, hast dein Revier verteidigt, uns beschützt. Im Alter von fünf Jahren änderte sich dein Leben, als Bonny in unser Leben trat. Die ersten Tage gucktest du ganz ungläubig, aber ihr beide machtet ein unbeschreibliches Team auf. Wir durften von da an mit euch beiden unbeschreibliche Situationen erleben.
Im letzten Jahr quälte dich eine chronische Bronchitis und wir waren jeden Monat zur Kontrolle beim Tierarzt. Eigentlich wollten wir an diesem Tag nicht losfahren, weil es erschien mir albern, nur wegen den Medikamenten dich jedes mal dorthin bringen zu müssen. Im Wartezimmer bekamst du vor Aufregung einen Hustenanfall, der sich immer weiter aufschaukelte. Es war einer meiner schwersten Tage im Leben. Ich konnte nicht mehr zusehen, als du immer weniger Luft bekamst und habe deinen Arzt gebeten, dir die tödliche Spritze zu geben. Weggefährte, Freund und Familienmitglied. Du hast mich die ganzen Jahre begleitet. Vielleicht hältst du mir jetzt auch einen Platz an deiner Seite frei. Ich freue mich auf den Zeitpunkt, wenn wir uns wiedersehen. Pass du auf deiner Seite auf das Rudel auf, das nach und nach kommen wird und ich passe hier auf bis ich mit dem letzten nachkomme.
Indian Summers Bloody Mary | 21.04.2014 – 27.03.2020/ 15.45 Uhr
Unsere Finca sollte eine Bastion sein, in der wir beschützt und behütet leben. Ein Ort an dem wir gemeinsam Ruhe und Frieden finden. Ein Ort der Sicherheit und Geborgenheit. Mit großen Toren, die man nur für Freunde öffnet.
Und wir haben sie geöffnet. Du wurdest heute beim Spielen und Toben durch Unachtsamkeit und Überheblichkeit eines Menschen in der Auffahrt überfahren. Durftest nur 6 Jahre alt werden. Du hast dir soviel Mühe gegeben, alles richtig zu machen. Warst ein Rabauke, Sonnenschein und Schmusehund. Wir weinen und trauern und werden dich immer im Herzen behalten.
Du hast mir vertraut, hast bedingungslos alles was du bist in meine Hände gelegt. Und ich habe es nicht geschafft, dich zu beschützen. Ich schäme mich sehr dafür und es zerreißt mir das Herz. Bitte verzeih mir.
Ich vermisse dich so sehr. Deine Nähe, deine Wärme, deine bedingungslose Liebe.
Bonny | 13.05.2009 – 02.07.2021/ 13.40 Uhr
Wir haben dich als Welpen in unsere Familie aufgenommen und du warst Zeit deines Lebens bei uns dabei. Zuerst als Gefährtin von Bacardi und später die Rudelchefin, nahezu bis zum letzten Tag deines Lebens.
Du hast unseren Alltag versüßt, unser Leben nicht nur geteilt, sondern mit geprägt. Hast im letzten Jahr sogar als Omahund noch die Erziehung der Kurzen übernommen, musstest auch noch den Kater als Neuzugang in der Familie erdulden.
Du warst dein Leben lang dicht an meiner Seite, zu meinen Füßen, unter dem Schreibtisch, in meinem Bett. Nachdem du zeigtest, dass dich die Kräfte verlassen, fällten wir unter Tränen und in tiefer Trauer, die Entscheidung, dich gehen zu lassen. Du hast in deinem Leben Character, Stil und Würde bewiesen. Und so solltest du auch in Würde, schnell und ohne Schmerzen gehen dürfen. Und in der Zuversicht, dass dich auf der andere Seite der Regenbogenbrücke Bacardi, Coco und die vielen anderen schon erwarten.
Am 02.07.2021 um 13.40 Uhr hat dein Herz aufgehört zu schlagen, aber für uns schlägt es immer weiter. Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht an dich und euch denke.
Susi | 01.07.2022 – 29.11.2022/ 19.30 Uhr
Du bist einfach bei uns in der Permakultur gelandet, als Baby irgendeiner Katzenmama verloren gegangen. Wir schätzten dich damals auf etwa 4 Wochen, ausgehungert, verängstigt, alleine. Du gucktest mich mit großen Augen an, aber irgendwie vertraut. Natürlich durftest du bleiben und ich war unerwartet begeisterter Katzenpapa. Du hast viele Stunden und Tage bei mir im Bett gekuschelt, begannst langsam die Gegend zu erkunden, dich mit den Hunden anzufreunden. Einer deiner Lieblingsplätze war auf dem Gebläse des PC, schön warm von unten und von der Sonne geküsst.
Du wurdest langsam größer, hübscher, begannst zu jagen und Mäuse anzuschleppen. Und irgendwo auf deinen Streifzügen kamst du mit Gift in Berührung oder mit etwas, was dir nicht gut tat. Du kamst taumelnd zurück, konntest dich kaum auf deinen Beinen halten. Wir brachten dich sofort zum Tierarzt, ließen Untersuchungen durchführen. Nach mehreren Tagen in der Praxis besuchten wir dich heute und es hat mir fast das Herz zerrissen. Wir hörten von möglicher Vergiftung über Mittelohrentzündung bis hin zu Gehirntumor. So will ich nicht leben, so sollst du nicht leben müssen. Wenn es mir selbst mal so dreckig gehen sollte, würde ich mir wünschen, dass jemand eine schnelle Entscheidung trifft. Bitte verzeih mir diese Entscheidung mein Samtpfötchen. Du bist als Katzenkind heute friedlich in meinen Armen eingeschlafen und ich werde dir morgen einen schönen Platz auf der Finca suchen. Ich werde deine verliebten Augen, dein Schnurren und die vielen Kuscheleinheiten nie vergessen.
Miri | 2011 – 26.05.2024/ 13.35 Uhr
Du hattest in deiner Jugend kein einfaches Leben, kamst erst mit gut 2 Jahren von einer „Züchterin“ aus Teneriffa zu uns. Du warst scheu, abgemagert, struppig, verängstigt und in einem Zustand, dass wir dich schnellstmöglich der Tierärztin vorstellten. Eine abgeschliffene Kauleiste, perforierte Trommelfelle etc. …die Tierärztin war kurz davor Anzeige gegen die „Züchterin“ zu erstatten. Nach einigen Wochen intensiver Pflege wurdest du zur Schönheit. Es dauerte lange bevor du aufhörtest Futter zu klauen und jeden Mist zu fressen, da du in den ersten 2 Jahren Jahren vermutlich nur wenig abbekamst und im Rudel darum kämpfen musstest. Du warst für ein ausgewachsenes Aussi Mädchen nicht allzu groß, deswegen bliebst du Zeit deines Leben bei uns das Nesthäkchen. Trotzdem hattest du sogar unseren „Großen“ im Griff, durftest beim Spielen ungestraft unter ihm durchflitzen. Du warst der persönliche Kaugummi deiner Hundemama, maximal 2 Meter Entfernung. Du bist dein ganzes Leben treu hinter ihr hergetappelt, hast im Garten reichlich Kuhlen gegraben und gekuckt, was wir machen. Dein Lebensinhalt war einfach dabei zu sein. Nicht mehr und nicht weniger. In den letzten 2 Jahren begann dich die Arthrose zu quälen, Schmerztabletten waren dein Begleiter. Im letzten Jahr warst du oft im Garten dabei, bist in Gedanken versunken umhergebummelt, „lost in space“. Die letzten Monate wolltest du zwar gerne mitlaufen, aber die Schmerzen hielten dich doch oft zurück. Heute morgen beim Frühstück war noch alles in Ordnung, aber nicht mehr nach einigen Stunden. Die Beinchen knickten ein, dein Kopf hing schief und wir sahen Orientierungslosigkeit in deinen wunderschönen Augen. Und obwohl es uns das Herz fast erdrückte, beschlossen wir dich gehen zu lassen. Um 13.35 Uhr schliefst du in unseren Armen ein. Ich wünsche mir so sehr, dass es einen Hundehimmel gibt und auf der anderen Seite der Regenbogenbrücke unser Großer jetzt auf dich aufpasst, du mit den anderen fein spielst, bis wir endlich auch kommen dürfen. Run free, kleine Miri.
Leonard Cohen – You want it darker
Unheilig – An deiner Seite – mein geliebter Hund
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