Zurück nach Deutschland


Wer träumt nicht davon, Delfine, Wale oder andere Großfische im Atlantik zu beobachten? Das Strandleben, die kanarische Küche, das angenehme Klima und die Vielfalt der Natur zu genießen? Millionen von Urlaubern aus aller Welt strömen jedes Jahr für einen Urlaub auf die Kanaren. Und aus etlichen Urlaubern werden irgendwann Auswanderer und Residenten. Aber viele gehen auch wieder zurück nach Deutschland, Schweiz, Österreich etc..

Viele Gründe für einen Umzug auf die Kanaren oder Teneriffa

Ist es der Wunsch nach Freiheit, Sehnsucht nach Sonne, Entschleunigung, ein gesunder Lebensstil, berufliche oder private Neuorientierung? Das Alter auf der Sonnenseite des Lebens verbringen ist ein Wunsch vieler. Es gibt zahlreiche gute Gründe für ein Leben auf den Kanaren oder ein Leben auf Teneriffa.

Es leben mehr als 50.000 Deutsche ganzjährig oder einen großen Teil des Jahres auf Teneriffa. Die Zahl ist jedoch schwer zu definieren, weil auch ein Teil der Residenten – so nennt man diejenigen, die ihren Wohnsitz ganz nach Teneriffa verlegt haben – wieder nach Deutschland zurückkehren. Und die Zahl derer ist nicht zu unterschätzen.

Aber warum verlassen so viele wieder diesen Traum?

Zurück nach Deutschland

Bild: zurück nach Deutschland – Teneriffa wieder verlassen

Sprachliche Barrieren
Sind es die sprachlichen Barrieren, dass man keinen Kontakt zu den Canarios gefunden hat? Nun, wer kein Spanisch spricht, findet reichlich deutsche Ansprechpartner in allen Regionen und gesellschaftlichen Ebenen. Und irgendwann klappt es auch mit dem Spanisch.

 

Zurück nach Deutschland
Bild: Trotz Sonne und Meer zieht es viele zurück nach Deutschland.

Von Teneriffa zurück nach Deutschland 

Es gibt viele gute Gründe Deutschland zu verlassen und sich auf Teneriffa niederzulassen. Trotzdem verlassen auch viele Teneriffa wieder. Die Gründe sind so vielfältig wie das Leben:

  • Krankheit
  • Tod des Partners
  • Sprachbarrieren
  • falsche Wahl des Microstandortes
  • mangelnde soziale Integration
  • Beziehungskrise/ Partnerwechsel
  • Inselkoller
  • wirtschaftliche Engpässe
  • schlechte Arbeitsmarktsituation
  • Existenzängste

Altlasten
War man der Meinung, dass sich vielleicht Probleme von selbst lösen, die man aus Deutschland mitbrachte? Es gibt reichlich Anbieter, die aktive oder passive Lebenshilfe leisten. Ob professionell oder unprofessionell sei dahingestellt.

Lebenshaltungskosten
War man der Meinung, dass hier das Leben deutlich günstiger oder gar alles für lau ist? Das wiederum hängt von den Ansprüchen eines jeden Einzelnen ab. Wer das deutsche Anspruchsdenken und auch den Konsumwahn nicht ablegen kann oder möchte, bezahlt oft deutlich mehr als in Deutschland.

Krankheit
Zwingt einen eine Krankheit zurück nach Deutschland? Das ist tatsächlich ein heikles Thema. Grundsätzlich gibt es reichlich deutsche Ärzte auf Teneriffa und auch auch Kliniken mit deutschsprachigem Personal und Ärzten. Aber die Auswahl an Spezialkliniken, die es in Deutschland gibt, ist auf Teneriffa tatsächlich nicht zu finden. Auch die sogenannte Reha nach einer Operation etc. ist hier unbekannt. Und gerade wenn es um schwerwiegende Probleme geht, sucht man doch eher die bestmögliche Variante.

Beziehungskrisen
Auch Beziehungsprobleme sind ein häufiger Grund der Rückkehr. Oftmals ist es nur ein Partner, den es in die Ferne zieht und der andere der Liebe Willen den Entschluss mitträgt. Kleinste Spannungen werden zur Zerreißprobe und so kehrt oft ein Partner zurück in die vertraute Umgebung oder das gewohnte soziale Netzwerk.

Inselkoller
Oder ist es der Inselkoller? Teneriffa ist letztendlich eine Insel mit etwa 80 Km Länge und bis zu 50 Km Breite, mithin 2034,38 Quadratkilometer. Für manche Menschen mag das beengend wirken. Aber ein Flug nach Spanien kostet oft nur 30 €.

Standortwahl
Viele Auswanderer kennen Teneriffa nur von ein oder zwei Urlauben, die oftmals im Süden der  Insel verbracht wurden. Gerade für die wintergeschädigten Deutschen ist der sonnenverwöhnte Süden der Insel das Paradies. Wem aber täglich die Sonne auf den Kopf scheint und das nicht nur 10 oder 14 Tage, der wird oft feststellen, dass die Entscheidung falsch war. Kommen dann noch ein oder zwei andere Punkte dazu, wie die Rückkehr dem Stanortwechsel auf der Insel der Vortritt gegeben.

Geldmangel
Viele Menschen sind beratungsresistent und unterschätzen die wirtschaftliche Lage. Wer kein Vermögen mitbringt oder kein regelmäßiges Einkommen, der wird sich auf Teneriffa nur schwer wohl fühlen. Und gerade die Anfängerfehler kosten oft viel Geld und zehren nicht nur am Geldbeutel, sondern auch an den Nerven.

Es gesteht kaum jemand gerne ein, aber tatsächlich sind die Finanzen der häufigste Grund, die Zelte auf Teneriffa wieder abzubrechen.

Zurück nach Deutschland ist oft der letzte Ausweg

Wenn die Finanzen zusammengeschrumpft sind, bleibt oft nur der Rückzug nach Deutschland. Aus stolzen Auswanderern, die alles besser machen wollten, bleiben oft nur gescheiterte Existenzen.

Aber wie lässt sich das verhindern?

Die wirtschaftliche Existenz ist einer der Hauptgründe, wieder nach Deutschland zurückzukehren. Viele unterschätzen die Arbeitsmarktsituation und auch die Kosten für einen halbwegs angenehmen Lebensstil. Und wenn sich dann die oft knapp bemessenen Reserven dem Ende neigen, macht auch Sonne und Meer keinen richtigen Spaß mehr.

Die Corona Krise 2020 machte viele Menschen nachdenklich und es begann ein wahrer Run auf Fincas auf Teneriffa. Immobilien, die seit vielen Jahren die Internetseiten von diversen Maklern zierten, verkauften sich wie warme Semmeln. Der Wunsch nach Selbstbestimmung, Selbstversorgung und einem unabhängigeren Leben, kombiniert mit etwas Sparguthaben, treibt aktuell viele in ein absehbares Dilemma. Gerade angehende Fincabesitzer unterschätzen oft die Kosten einer Finca.

Es ist nicht nur der Kauf der Finca, sondern auch die Renovierung, die Umgestaltung, Anpflanzungen, Maschinen etc. bringen einen spürbaren Aufwand mit sich. Ein Aufwand, der oft unterschätzt wird.

Die meisten Probleme lassen sich durch eine solide Vorbereitung vermeiden. Das machen jedoch die meisten Auswanderer. Entscheidend ist aber die Herangehensweise. Viele nehmen sich ein Beispiel und versuchen diesem Beispiel zu folgen ( … so eine Finca hätte ich auch gerne – dieser Lebensstil würde mir auch gefallen – dort würde ich auch gerne wohnen etc.).

Richtiger ist, die eigenen Wünsche zu erforschen, schriftlich zu fixieren und über einen längeren Zeitraum immer wieder zu konkretisieren. Dazu gehören Fragen, wo man wohnen möchte, wie man wohnen möchte, was man als Beruf oder Hobby ansieht, ob soziale Kontakte wichtig sind, welche Rolle eine medizinische Versorgung spielt, ob man ein aktiver Mensch ist oder doch eher ein Bücherwurm etc..  Der nächste Schritt ist, diese Vorstellungen mit den eigenen finanziellen Möglichkeiten abzustecken, was mit einer Recherche vor Ort einhergehen sollte.

Erst wenn Vorstellungen und Möglichkeiten in Übereinklang sind, sollte man mit der Umsetzung beginnen.

Kontakte vor Ort sind wichtig

Ein wichtiger Baustein sind belastbare Kontakte vor Ort. Ansprechpartner, die nicht in der Theorie bestens Bescheid wissen, sondern den Weg bereits erfolgreich gegangen sind. Eigene Netzwerke haben, die man vielleicht auch selbst nutzen kann. Wenig hilfreich sind Kommentare von ewigen Besserwissern. Wer z.B. eine Finca zur Selbstversorgung kaufen möchte, braucht sich nicht mit Mietern einer Stadtwohnung unterhalten.

 

 

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