Calima Teneriffa: Heißer Wind aus der Sahara

Das meist traumhafte Wetter lockt jedes Jahr Millionen von Urlaubern und auch etliche Auswanderer nach Teneriffa. Frühlingshafte bis sommerliche Temperaturen zwischen 20 °C und 28 °C das ganze Jahr über. Calima Teneriffa: Dann wird es richtig warm.

Bei einer Calima dreht der Wind und das Thermometer steigt um 10 °C und mehr. Feiner Sand liegt in der Luft und verschlechtert deutlich die Sicht. Calima – ein Wetterphänomen auf den Kanaren.

Was ist Calima?

Als Calima wird der heiße, trockene Wind aus Nordafrika bezeichnet. Ostwind aus der Sahara trägt dabei feinen Sandstaub über die Kanaren hinweg bis nach Südamerika.  Mit dem Wind kommt sehr trockene, warme Luft auf die Inseln. Die Temperaturen steigen dabei innerhalb weniger Stunden deutlich an.

Erkennen kann man die Calima an der schlechten Sicht. Statt dem gewohnten blauem Himmel wird es diesig. Die Sonne sieht man an diesen Tagen kaum, denn feiner Sandstaub trübt die Sicht. Ist die Calima besonders stark, sieht man manchmal nur noch weniger hundert Meter weit.

Ist die Hitzewelle dann vorbei, bleibt überall ein feiner Sandschleier zurück.

Wie oft ist Calima auf den Kanaren?

Besonders häufig kommt Calima im Sommer, vor allem im Juli und August, vor. Aber in den letzten Jahren hat die Calima-Häufigkeit und auch die Dauer zugenommen. Etwa einmal im Monat bringt der Wind aus Nordafrika die Hitzewelle mit reichlich Sand auf die Kanaren. Die Calima kann nur 3 bis 4 Tage dauern, manchmal jedoch auch deutlich länger.

Ist Calima gesundheitsschädlich?

Ist eine Calima gesundheitsschädlich? Darüber gehen die Meinungen bei Experten auseinander.

Calima gilt als nicht gesundheitsschädlich, berichtet Wetter-Experte Frentje im Focus. Die Staubpartikel von gerade mal 0,1 bis zehn Nanometer seien zu klein. „Sich bei Sahara-Staub draußen aufzuhalten ist nicht gefährlicher, als im Sommer einen staubigen Feldweg entlang zu laufen“. Der Staub kann bei Allergikern jedoch die Atemwege reizen. Der Kreislauf wird durch die heiße Luft belastet, deswegen sollte man auf Sport während der Calimas besser verzichten. Das gilt auch für anstrengende Wanderungen, wobei die Inselregierung dazu gelegentlich Warnhinweise gibt.

Wer allergisch auf Milben oder Schmuck reagiert, kann aber auch bei einer Calima Probleme bekommen. Denn der Staub bringt auch Schadstoffe mit sich, enthalten sind auch Mineralien, Quarzkristalle, Nickel, Verschmutzungspartikel und Mikroorganismen. Bei Menschen mit Allergien können sie starke Reaktionen auslösen. Mediziner berichten, dass mehr Atemwegsinfektionen, Lungenentzündungen, Rachen- und Kehlkopfentzündungen auftreten als normal. Eine Entzündung der Bronchien sind durch die Schadstoffe gerade bei Allergikern möglich.

Es bleibt abzuwarten, wie sich die Häufigkeit der Calima weiterentwickelt. Steigt die Anzahl und Dauer weiterhin so rasant, sehen Mediziner gerade für künftige Generationen ein Problem mit dem Klima- und Wetterphänomen.

Calima auf Teneriffa

 

Calima Teneriffa: stellt die Temperaturen auf den Kopf

Wer damit rechnet, dass die Temperaturen in Küstennähe höher sind als in den Höhenlagen, irrt bei Calima. Normalerweise gilt als Faustregel auf Teneriffa, dass die Temperatur etwa um 0,75 °C pro einhundert Höhenmeter sinkt. Wenn das Thermometer z.B. in Puerto de la Cruz 25 °C anzeigt, hat es in 500 Meter Höhe etwa 20 bis 21°C. Hat es bei Calima in Puerto de la Cruz 30 °C, misst man z.B. in den höheren Lagen in Icod de los Vinos bis zu 40 °C und auch darüber. Calima Teneriffa: Gerade für Fincabesitzer ein Trauerspiel, weil diese Temperatur in wenigen Stunden das gesamte Wasser aus den Blättern vieler Pflanzen zieht.

Bei Calima auf Teneriffa steigt die Brandgefahr

Gerade in den trockenen Sommermonaten steigt durch die Calima die Brandgefahr nochmals deutlich an. Die heißen Winde ziehen in kürzester Zeit die Feuchtigkeit aus Blättern und der Bodenoberfläche. Weggeworfene Zigarettenkippen oder auch Scherben von Glasflaschen können durch den Brennglaseffekt leicht verheerende Waldbrände auslösen.

Calima hat auch gute Eigenschaften

Manchmal ist die Calima weniger stark und die Sicht nicht ganz so schlecht. Gerade in den “kühleren” Wintermonaten ist die Calima oft sehr angenehm. Aus beschaulichen Temperaturen im Februar werden dann auch im Norden der Insel auf einmal 25 Grad und mehr.

Für das Meer und den Boden ist die Calima gut. Durch kalkhaltige Minerale im Sand werden die Böden fruchtbarer und die Eisenpartikel lassen Algen im Meer wachsen.