Hunde

Nachdenkliches

Abschiedsbrief eines Hundes


Hurra, ich freue mich! Mein Herrchen richtet sein Auto her, wo ich doch so gerne mit ihm fahre. Wie ich hörte, soll es in den Urlaub gehen. Ich weiß zwar nicht was das ist, aber da meine ganze Familie sich freut, muss es etwas schönes sein. Es wurde viel gepackt und dann ging es los. Ich durfte meinen gewohnten Platz einnehmen und los ging es.

Wir fuhren und fuhren, mir fielen die Augen zu, da plötzlich hielten wir an. Ich war sofort wach, mein Herrchen rief mich und begann mit mir zu spielen. Er warf meinen Ball immer weiter und weiter. So langsam wurde ich müde, denn es war sehr heiß, und ich war auch nicht mehr so schnell. Als ich auf den Parkplatz kam, waren auf einmal Herrchen und Auto weg. Ich suchte verzweifelt den Parkplatz ab, aber ich konnte mein Herrchen nicht finden. Hunger und Durst meldeten sich und nette Menschen gaben mir Futter und Wasser, andere waren so böse, dass sie mich verjagten und sogar Steine nach mir warfen. Es wurde dunkel und kühl, ich war sehr traurig, trotzdem fielen mir die Augen zu und ich schlief ein.

Am Morgen als ich aufwachte hoffte ich, dass Herrchen meine Abwesenheit bemerkt hatte, doch es kam ein fremder Mann, der mich mit einer Schlinge fing und mich auf einen Wagen warf, auf dem sich schon einige Hunde befanden. Es roch nach Angst und Trauer. Als der Wagen voll war, fuhren wir los. Schon nach kurzer Zeit lud man uns aus und sperrte uns in einen übel riechenden Käfig. Ich war so traurig, dass ich weder fraß noch trank, sondern mich in einen Winkel legte und einschlief. Ich hatte einen schrecklichen Traum: obwohl ich erst zwei Winter erlebt hatte, so gerne mit meinen Herrchen spielte und mich meines Lebens freute, sollte ich sterben!

Erschrocken wachte ich auf. Es war schon hell und ich musste erkennen, dass der Traum Wirklichkeit wurde. Wir wurden in einem Raum geführt, in dem es nach Tod roch. Vielleicht, liebes Herrchen, sehen wir uns irgendwo wieder, ich werde Dich freudigst begrüßen und an Deine Vergesslichkeit gar nicht denken, denn Du wirst bestimmt nach mir gesucht und mich nur nicht gefunden haben. Ich habe Dich eben so lieb.

Jetzt bin ich berühmt …


Heute wurde ich geboren. Eins von zehn. Mein Vater war sehr berühmt. Ich habe eine Menge Halbbrüder und -schwestern. Meine Mutter ist sehr berühmt. Seit sie berühmt wurde, hatte sie immer nur Welpen. Keine liebende Hand, keine lustigen Ausflüge – nur Welpen. Sie ist immer sehr traurig, wenn sie von ihr weggehen. Heute verließ ich mein Heim. Ich wollte nicht weg, deshalb habe ich mich hinter meiner Mutter und drei übrigen Geschwistern versteckt! Ich mochte dich nicht. Aber sie sagten, ich würde eines Tages berühmt sein. Ich frage mich, ob berühmt das gleiche ist wie Spaß und gute Zeiten? Du hast mich aufgehoben und weggetragen, obwohl es Dich gestört hat, dass ich mich vor dir versteckt habe. Ich glaube nicht, dass Du mich mochtest. Mein neues Heim ist weit weg. Ich bin verstört und ängstlich. Mein Herz sagt: Sei tapfer. Meine Verwandten sind es auch. Ob sie auch in gute Hände kamen wie ich? Ich bin hungrig, weil zuviel essen schlecht für meine Knochen ist. Ich kann nicht beißen oder schnappen, wenn die Kinder gemein zu mir sind. Ich laufe einfach weg und spiele und tue so, als ob ich auf einer großen Wiese bin mit Schmetterlingen, Rotkehlchen und Fröschen. Ich weiß nicht, warum sie mich treten. Ich bin still, aber der Mann schlägt mich und sagt laute Dinge. Die Frau gibt mir keine guten Sachen, wie ich sie bei meiner Mutter hatte. Sie wirft nur trockenes Futter auf den Boden und geht weg, bevor ich nah genug zum Berühren und Schmusen kommen kann. Manchmal riecht mein Futter schlecht, aber ich esse es trotzdem. Heute bekam ich zehn Welpen. Sie sind so wundervoll und warm. Bin ich jetzt berühmt? Ich wünschte, ich könnte mit ihnen spielen, aber sie sind so klein. Ich bin so jung und verspielt, dass es schwer ist, hier in dem Loch unter dem Haus zu liegen und meine Welpen zu säugen. Jetzt weinen sie. Ich zerkratze und zerreiße mein Fell. Ich wünschte, jemand würde mir etwas Futter hinwerfen. Ich bin auch sehr durstig. Jetzt habe ich nur noch Acht. Zwei wurden während der Nacht kalt und ich konnte sie nicht warm machen. Sie sind tot. Wir sind alle sehr schwach. Vielleicht können wir etwas Futter bekommen, wenn ich sie auf die Veranda trage? Heute haben sie uns weggeholt. Es war zuviel Aufwand, uns zu füttern und jemand kam, um uns zu holen. Jemand schnappte meine Welpen, sie weinten und winselten. Wir wurden in einen Lastwagen mit Boxen getan. Sind meine Babies jetzt berühmt? Ich hoffe es, denn ich vermisse sie. Sie sind weg. Der Ort riecht nach Urin, Angst und Krankheit. Warum bin ich hier? Ich war genau so schön wie meine Verwandten. Ich bin hungrig, schmutzig, in Panik und unerwünscht. Vielleicht das Schlimmste, unerwünscht zu sein. Niemand kam, obwohl ich lieb zu sein versuchte. Heute kam jemand. Sie legten mir ein Band um den Hals und führten mich zu einem Raum, der sehr sauber war und einen glänzenden Tisch hatte. Sie hoben mich auf den Tisch. Jemand hielt mich und streichelte mich. Ich fühlte mich so gut!!! Dann fühlte ich mich müde und lehnte mich hinüber zu demjenigen, der mich gestreichelt hatte. Jetzt bin ich berühmt: Heute hat sich jemand um mich gekümmert!

 Einem Menschen, den Kinder und Hunde nicht leiden mögen, ist nicht zu trauen Autor/Quelle: C. Hilty

Das Leben mit einem Hund unterscheidet sich nochmals vom Zusammenleben mit einem großen Hund.

Egal ob großer oder kleiner Hund, es bedeutet zunächst Hundehaare in der Wohnung, Küche und Bad, an fast jedem Kleidungsstück, bedeutet Gassi gehen früh morgens, unter Tags und abends, bei Wind und Wetter.

Es bedeutet, mit den Gefühlen -auch Freude und Angst- eines Lebewesens umzugehen, das vollkommen anders fühlt, handelt und reagiert als man von Menschen erwartet.

Der Umgang mit einem großen Hund erfordert jedoch konsequente Erziehung auch mit dem damit verbundenen Zeit- und Geldaufwand für Training etc. Ein kleiner Hund mag lästig sein, wenn er in bestimmten Situationen zwickt oder u. U. beißt. Ein großer Hund mag in gleicher Situation gelassen reagieren, dafür in anderen Situationen eine ernsthafte Gefahr darstellen.

Es bedeutet aber auch einen Freund zu haben, der sein Leben komplett nach seinem Herrchen ausrichtet, der auf Schritt und Tritt folgt, sei es frühmorgens ins Bad und sich erst dann schlafen legt, wenn auch Herrchen ins Bett geht.

 

Urlaub

Wer sich entschließt, viele Jahre seines Lebens mit einer Fellnase zu teilen, sollte sich bewußt sein, dass diese Entscheidung sehr weitreichend ist. Ich spreche nicht von Kosten für Futter, Tierarzt, Steuer, Versicherung oder davon, dass es kaum ein Kleidungsstück gibt, an dem nicht irgendwo ein Hundehaar zu finden ist.

Ich spreche davon, dass ich früher in Malta und auf den Malediven Tauchurlaub machte, über 10x in Ägypten war usw. Heute fahre ich mit dem PKW im Herbst in die Toscana, weil ich unserem Bacardi den Flug, Hitze und fremde Krankheiten nicht zumuten möchte. Wir wandern, suchen Pilze und haben viel Spass. Ich erinnere mich gerade an eine Situation, als Bacardi im Wald verschwand und nach zwei Minuten ein Wildschwein auf uns zutrieb … Wir kletterten schnell auf einen großen Felsen und warteten bis die Gefahr vorüber war und sahen Bacardi, der zufrieden zu uns zurückkam und über das ganze Gesicht lachte. Ein glücklicher Hund.

Bacardi begleitet mich nahezu 24 Stunden am Tag. Wenn ich aufstehe, steht er auf, gehe ich ins Büro, geht er mit. Bei den meisten Autofahrten und auch etlichen Geschäftsfahrten begleitet er mich und wartet geduldig. Warum sollte ich also die schönsten Tage des Jahres ohne meinen treuen Gefährten verbringen?

Und genau diese Überlegungen haben offensichtlich die vielen Hundebesitzer nicht angestellt, die ihre Hunde dann zur Urlaubszeit irgendwo anbinden und sich aus dem Staub machen.

 

 

 

Warum ist es so schön, ein Hund zu sein?
Niemand erwartet von einem, dass man jeden Tag badet.
Wenn es juckt, kratzt man sich einfach.
Es fällt niemanden auf, wenn einem an den unmöglichsten Körperstellen Haare wachsen.
Man kann sich stundenlang mit einem Knochen amüsieren.
Man kann den ganzen Tag herumliegen, ohne Angst zu haben, dass man rausgeworfen wird.
Man kriegt keinen Ärger, wenn man einem Fremden seinen Kopf in den Schoß legt.
Man freut sich immer, dieselben Leute wieder zu sehen.
So etwas wie schlechtes Essen kennt man nicht.
Man bekommt jeden Tag etwas Leckeres serviert.
Man kriegt alles, wenn man nur treuherzig genug guckt.

AUTOR / QUELLE:
Dawn Dressler, USA
Freude an einem Hund haben Sie erst, wenn Sie nicht versuchen, aus ihm einen
halben Menschen zu machen. Ziehen Sie statt dessen doch mal die Möglichkeit
in Betracht, selbst zu einem halben Hund zu werden.
Unbekannter Autor

 

 

Kosten

Ich lese in verschiedenen Foren im Internet immer wieder die Frage, was denn ein Hund kostet.

Über diese Frage habe ich mir vor der Anschaffung von Bacardi nur wenig Gedanken gemacht. Da Bacardi aber als Betriebswachhund eine eigene Kostenstelle in der Buchhaltung einnimmt, kann ich zwischenzeitlich dazu relativ genau berichten.

  • Kosten der Anschaffung (250 € einmalig)
  • Erkennungschip (30 € einmalig)
  • Versicherung (50 € p.a.)
  • Hundesteuer (120 € p.a.)
  • Futter (130 € p.m.)
  • Ausbildung (Trainer/ Fahrtkosten/ Literatur 30 € p.m.)
  • Impfungen (50 € p.a.)
  • Entwurmung (30 € p.a.)
  • Zeckenschutzöl (50 € p.a.)
  • Tierarzt außerordentlich (200 € p.a.)

Alles in allem kommen ca. 150 – 180 € pro Monat zusammen. Dies bedeutet 1.800 – 2.000 € pro Jahr.

Ein Teil dieser Kosten ist natürlich von der Größe des Hundes, damit vom Futterverbrauch und auch von der Futterqualität abhängig. Andere Kosten bleiben gleich, wie z.B. die Hundesteuer, die jedoch bei einem Zweithund in vielen Städten sind nicht nur verdoppelt, sondern sogar noch erhöht (nix Mengenrabatt!). Z.B. erster Hund 120 €, zweiter Hund zusätzlich 160 €!

Manche Rassen sind sehr empfindlich und verursachen erheblich höhere Tierarztkosten.

Natürlich kommen auch andere Dinge hinzu, die man gelegentlich mal einkauft, wie Spielsachen, besondere Leckerlies usw.

Ich empfehle jedem, der plant sich einen größeren Hund anzuschaffen, sich dies im Vorfeld genau durchzurechnen. Ein größerer/ großer Hund kostet verteilt über die ersten 10 Lebensjahre etwa 20.000 €. Häufig steigen danach die jährlichen Kosten nochmals wegen eventuell zusätzlich erforderlicher Tierarzbesuche. Bitte die Kosten vor der Anschaffung gründlich durchrechnen und nicht den Hund irgendwo hinhängen, weil er doch zu teuer ist! Oder ihn womöglich nicht beim Tierarzt zu versorgen, weil die Kasse es nicht hergibt!

 

Ausbildung

Jeder verantwortungsbewußte Hundebesitzer wird sich sicherlich irgendwann einmal mit der Ausbildung seines Hundes befassen.

Hier bieten sich Trainerstunden, Hundeplatz, Literatur, Internetforen u.v.m. an.

Über die richtige Erziehung gibt es vermutlich soviele Meinungen, wie es Bücher gibt. Ein interessantes Buch finde ich von Paul Owens „Der Hundeflüsterer“.
Dieser wirft zu Beginn seiner Ausführungen die Frage auf, wie Jesus wohl seinen Hund erzogen hätte (wenn er denn wohl einen gehabt hätte) und was er gemacht hätte, wenn dieser einen Fisch vom Tisch gestohlen hätte. Entsprechend schlägt er die Erziehung vor. Eine sehr interessante Betrachtungsweise. Hinsichtlich richtiger Ernährung bietet das Buch wirklich fundierte Informationen.

Auch sehr interessant ist das Buch von Jan Fennell „Mit Hunden sprechen“ , die das „Amichien Bonding“ propagiert. Es ist zwar inhaltlich eine Selbstverherrlichung in ihren verschiedensten Lebenslagen, bietet aber trotzdem viel Wissenwertes über die Denkstruktur eines Hundes. Die Erziehungsmethodik der meisten Hundeschulen und Trainer basiert auf diesen Erkenntnissen.

Persönlich vertrete ich die Meinung, dass ein Hund sehr wohl über ein Unrechtsbewußtsein verfügt, wenn auch nur über kurze Zeit von allenfalls einer Minute und auch dies situationsabhängig. Damit ist jedoch nicht nur Lob angebracht, sondern auch Tadel. Ich gehöre zu der Generation, die noch mit der ein oder anderen Backpfeife groß geworden ist und diese ohne psychische oder pysische Schäden erlitten hat.

Ich distanziere mich jedoch davon, einen Hund zu verprügeln, bin aber davon überzeugt, dass die meisten Hunde lieber eine gehörige Tracht Prügel in Kauf nehmen würden, wenn sie dafür Silvester keinem Raketengeknalle ausgesetzt wären, ohne im Schutz des Rudels zu sein.

Insofern stellt sich die Frage, ob psychische Gewalt oder Misshandlung nicht schlimmere Auswirkungen hat, als ein spontaner Klaps ggf. aufs Maul, wenn der Hund gerade vor Übermut in die Hand zwickt. Auch unter dieser Perspektive sollten Bücher gelesen werden, die Hundeerziehung nur noch mit psychologischen Mitteln propagieren.

Ich empfehle jedem Hundebesitzer, der sich etwas intensiver mit der Erziehung seines Hundes beschäftigt, sich zuerst mit dem Verhalten von Hunden innerhalb eines Rudels zu befassen. Insbesondere ist hier die Bedeutung des Rudelchefs zu betrachten und mit welchen Mitteln er seine Autorität unterstreicht und Mißachtung bestraft.